Mittwoch, 12. Oktober 2016

[Ersti´s Life - Crashkurs] Die Entscheidung#1

Ich habe diesen Post ein wenig vor mir her geschoben, weil ich mir nicht ganz sicher war, wie ich das Thema beginnen sollte. Aber wenn man sich mit dem Thema Studium beschäftigen möchte, dann muss man ganz von vorne beginnen. Der Anfang ist wie bei allem:

Die Entscheidung #1 Das "Grobe"


Ich habe mich entschieden. Diesen Punkt zu halbieren, weil ich gemerkt habe, dass es doch relativ viel ist. Den ersten Post habt ihr hier vor euch. Er beschreibt den Weg der Entscheidung ungefähr bis zu dem Punkt, an dem man einen Großteil seiner Informationen eingeholt hat und sich nur noch spezialisieren muss.

Der allererste Punkt ist immer: Brauche ich für meinen Berufswunsch ein Studium oder lohnt es sich nicht? Das setzt voraus, dass man bereits früh (ungefähr 7./8. Klasse) anfängt, sich darüber Gedanken zu machen, welcher Beruf einen am meisten interessiert und am besten anspricht. Ich habe mit mehreren Leuten gesprochen und die Erkenntnis gewonnen, dass 1. ein guter bis sehr guter Realschulabschluss oft einem etwas schlechteren Abitur vorgezogen wird und 2. die Leute, die für ein Studium geeignet sind und auch die Voraussetzungen erfüllen, es eigentlich tun sollten. Man hat eigentlich nicht nur eine breitere Auswahl und oft (ich beschwöre das aber nicht bei allem) einen tieferen Einblick in ein Fach als in einer Ausbildung, sondern ich habe auch das Gefühl, dass Studienabschlüsse gerne gesehen sind und zu einer besseren Einstellung mit höherer Wahrscheinlichkeit führen. Aber wie gesagt, das sind persönliche Einschätzungen. Sie müssen nicht gelten.
Natürlich treffen viele (wenn nicht vielleicht sogar alle, wir werden sehen) meiner Tipps und Ausführungen auch auf Leute, die kein Studium anstreben, zu und sind für dereb Weg anwendbar. Ich werde mich aber größtenteils auf das Studium beziehen, nehmt es mir also nicht krumm.

Nicht zu unrecht wird die Wahl des Studienganges oder des Berufes allgemein als die Wahl der eigenen Zukunft bezeichnet. Es hängt wirklich verdammt viel davon ab. Deshalb sollte man sich diese Entscheidung nicht gar zu einfach machen. Und meines Erachtens sollten mehrere Faktoren in die Entscheidung mit einfließen.

Der erste Punkt ist - und ich weiß, das liest man in fast jedem Ratgeber/Studienführer etc., aber es ist eben auch wichtig - das Ausloten der eigenen Stärken und Interessen. Nicht jeder kann alles gleich gut und nicht jeder will auch alles machen. Ich zum Beispiel wusste immer, dass ich in den naturwissenschaftlichen Bereich möchte, weil es mir Spaß macht und ich auch verhältnismäßig gut darin bin, und habe es ja letzten Endes auch getan. Ich finde, man sollte niemandem vorschreiben, was er tun sollte, sondern jeden selbst entscheiden lassen.
Für diesen Faktor gibt es mehrere Gründe. Zum einen hat man in einem Bereich, der die eigenen Stärken bestmöglich anspricht, auch die höchste Wahrscheinlichkeit, das Studium erfolgreich abzuschließen. Zumal Universitäten ihre Studiengänge und Prüfungen teilweise extra so stricken, dass eine relativ hohe Abbrecherrate zustande kommt. Außerdem muss man sich vor Augen führen, dass man nach dem Studium einen Beruf ergreifen wird und diesen (wenn der Weg linear verläuft) auch gut vierzig, fünfzig Jahre ausführen wird. Deshalb spielt der Spaß-Faktor durchaus eine wichtige Rolle. Wenn man bereits im zweiten Berufsjahr merkt, dass einen das Ganze nur noch langweilt oder überhaupt keinen Anreiz gibt, bringt es schließlich auch nichts.
Herausfinden kann man Stärken und Interessen über verschiedenste Online-Tests (unter anderem auf wegweiser-beruf.de oder plakos.de). Auch an einigen Schulen (ich kann es nicht beschwören, bei welchen es angeboten wird, bei meiner war es auf jeden Fall in mehreren Klassenstufen) werden Tests angeboten, meistens durchgeführt von der Agentur für Arbeit. Außerdem kann man sich bei Fragen auch direkt an die Agentur für Arbeit wenden.

Natürlich nicht zu Unrecht angeführt und immer wieder hilfreich sind Gespräche mit Freunden, der Familie, Bekannten und Verwandten. Allerdings sollte man sich nicht nur auf solche Quellen verlassen, denn es handelt sich um subjektive Einschätzungen von einem Berufsweg bzw. Studiengang meistens an einer Universität und ist nicht auf alle Studiengänge bzw. Universitäten ausdehnbar. Trotzdem ist es extrem hilfreich, um einen ersten Einblick zu gewinnen und die eigene Entscheidung voranzutreiben. Solche Einschätzungen können Gold wert sein, denn sie sind explizit und unverfälscht. Viele Fragen können auch so geklärt werden, z.B. wie gut ein bestimmter Studiengang ankommt, als wie schwer er empfunden wird oder worüber man auch alternativ nachdenken könnte (mir an diesem Punkt besonders deutlich vor Augen: Pharmazie und Biotechnologie (und eigentlich würde ich auch Biotechnische Chemie in Ilmenau dazuzählen). Diese zwei (bzw. drei) Studiengänge sind sich untereinander doch sehr ähnlich und machen einen Wechsel (bei manchen ist das erstrebsam) sehr leicht.)

Auch praktisch finde ich Internetseiten und Zeitschriften, die aufschlüsseln, welcher Beruf was verlangt, mit welchem Studiengang (bei Ausbildungen ist es meistens klarer) man was werden kann und an welchen Universitäten welcher Studiengang angeboten wird (und wo welcher Studiengang am besten ist). An dieser Stelle kann ich die "Standardliteratur" für solche Dinge empfehlen, nämlich den "Zeit-Studienführer" und das Buch "Studien- & Berufswahl" der Bundesagentur für Arbeit empfehlen. In beiden sind auch viele meiner Tipps aufgeschlüsselt, weil ich sie selber beide genutzt habe.

Für mich nicht entscheidend, für andere aber schon, ist die Frage: Welche Aufstiegschancen habe ich? Und vor allem: Wie viel kann ich am Ende verdienen? Für mich sind das eher Faktoren, die nebensächlich sind, aber man sollte sie nicht ganz aus den Augen lassen. Und auch an dieser Stelle wieder: Soweit ich weiß, verdient man nach dem Studium mehr als nach einer Ausbildung. Das sei nur mal so dahin gestellt.

An dieser Stelle ein gut gemeinter Rat von mir: Wisst vor der 10. Klasse schon, was ihr werden bzw. was ihr studieren bzw. in welche Richtung ihr euch spezialisieren wollt. Der Grund: Es kommt sehr blöd, wenn man ein Fach abwählt, dass man im Studium braucht. Ich habe diesen Fehler begangen (wobei mein Pech war, dass wir eine Naturwissenschaft abwählen mussten und ich sowohl Mathe als auch Physik als auch Chemie als auch Biologie im Studium brauche) und habe es bitter bereut. Zwar bieten Universitäten für solche Fälle Vorkurse an (manchmal direkt, manchmal über die Vhs, da müsst ihr euch vorher kundig machen), aber es trotzdem nicht das selbe, wenn man den Stoff in zwei Jahren behandelt oder in vier Wochen (oder auch zwei, kommt immer darauf an) zusammengepackt. Man kann das Fach zwar trotzdem studieren, aber man ärgert sich hinter auch selbst. Glaubt mir.

Mit diesen Schritten sollte man ungefähr an dem Punkt angelangt sein, an dem man eine grobe Richtung bzw. eine ungefähre Vorstellung von dem hat, was man werden möchte. Übrigens wollte ich erwähnen, dass mich niemand irgendwie dafür bezahlt, dass ich bestimmte Sachen erwähne oder gut dastehen lasse. Das sind alles meine persönlichen Erfahrungen, Empfindungen und Empfehlung. Ich mache für heute an diesem Punkt Schluss, der zweite Teil wird aber bald folgen und nicht wieder so lange auf sich warten lassen wie der Erste. Großes Indianerehrenwort.
Sollten euch noch einzelne Punkte einfallen, über die ich noch nicht geschrieben habe und die eurer Meinung nach unbedingt in diesen Post gehören (es sei denn sie werden in Teil 2 stehen), dann hinterlasst mir doch bitte einen Kommentar, damit ich weiter ergänzen kann. Außerdem wüsste ich gerne, wie ihr meinen Post (bzw. später die Post-Serie) findet und ob er (sie) hilfreich ist. Ich habe nicht viel Erfahrung mit dieser Art Post und wüsste gerne, wie er ankommt, wie gut er ist und was noch verbessert werden kann.
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.
Eure Skylife

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