Und wieder ist eine Uniwoche vergangen. Und ich habe tatsächlich meinen ersten Tag (oder meine ersten beiden Tage, um genauer zu sein) überlebt. Natürlich nicht, ohne mich zu verätzen (konzentrierte Schwefelsäure und Haut verstehen sich nicht so besonders gut). Aber das sei mal dahingestellt. Wie war das? "Man ist erst dann ein richtiger Chemiestudent, wenn man sich verätzt und verbrannt hat". Tja, herzlichen Glückwunsch. Vorgaben erfüllt.
Nun sitze ich also zu Hause in meinem alten Zimmer und denke doch tatsächlich daran, euch noch zu schreiben. Wunder oh Wunder. Wenigstens denke ich daran, wenn ich schon den Theater- mit dem Sporttag verwechsele und meine neue HNO-Ärztin mich überhaupt nicht auf dem Schirm hat. Aber lassen wir das und kommen lieber zum Punkt: Die Classic-Confessions-Frage. Also, Vorhang auf!
Hast du Erfahrungen mit Theaterumsetzungen von Klassikern? Wenn ja - welche?
Zu allererst: ja, ich war schon im Theater. Sogar bei Klassikern. Bei Faust I in Weimar (postmodern) und Kabale und Liebe, das, glaube ich zumindest, in Erfurt war. Und, naja, zu einhundert Prozent vom Hocker gerissen haben mich beide nicht sonderlich. Faust war schon ganz ok, aber es war mir zu postmodern gemacht. Im Ernst, der Dichter reißt sich erstmal die Tunika vom Leib und Mephisto läuft mit nem Stoffpenis rum? Das ist für mich eindeutig zu viel und zu modern. Und wieso zur Hölle muss man einem Saal voller Schüler, die das Stück höchstwahrscheinlich alle schon behandelt haben, erstmal in allen Einzelheiten erklären. Und der Schluss bzw. Höhepunkt war in meinen Augen viel zu sehr zusammen gekürzt. Aber ich will das Stück nicht komplett zerreißen. Ja, es war in meinen Augen teilweise ein wenig überspitzt, aber die Schauspieler an sich waren wirklich gut und die Idee, den Hintergrund als Gemälde, das nach und nach enthüllt wird, war wirklich originell. Und trotzdem hatte das Stück eben einige Schwächen.
Kabale und Liebe hingegen war in meinen Augen ebenfalls echt gut gemacht. Zwar finde ich es immer etwas kompliziert, wenn zwei Schauspieler alle Figuren darstellen sollen, aber die beiden haben das sehr gut gelöst und man hat immer gemerkt, welche Figur welche ist. Trotzdem mag ich Theaterstücke mit voller Besetzung ehrlich gesagt etwas lieber.
Ansonsten beschränken sich meine Erfahrungen mit Theateraufführungen, wenn ich richtig mitgezählt habe, eh nur auf ein oder zwei weitere Stücke. Ich bin ehrlich gesagt eher der Musical-Typ. Phantom der Oper, zweimal Tarzan, zweimal Stomp, Tanz der Vampire, zweimal Domstufenfestspiele in Erfurt (Der Freischütz und Tosca), auch einmal Hänsel und Gretel als Märchenoper sind mir insgesamt alle als sehr positiv im Gedächtnis hängen geblieben. Und ich war jedes einzelne Mal über die Maßen erstaunt, wie es die Darsteller bei Tarzan geschafft haben, über Kopf an einer Liane/Seil herumzuturnen und gleichzeitig zu singen. Also wirklich, Hut ab dafür.
Damit verabschiede ich mich von euch und wünsche euch noch einen schönen Abend. Wenn auch ihr etwas zu euren Theatererfahrungen (Musicals sind natürlich auch gern gesehen) loswerden wollt, dann hinterlasst mir doch einen Kommentar oder besucht hier das Mutterschiff auf Lauter&Leise. Einen guten Start ins Wochenende und vergesst nicht: Lest schön!
Eure Skylife
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen