So, nach einem viel zu heißen Tag und meiner beinahe Denaturierung nach einer (leider) notwendigen Radtour zum Praktikumsort (30 Minuten in praller Sonne, es war die Hölle!) (Wer zum Teufel hatte so eine bescheuerte Idee?) melde ich mich heute mit einem Tag Verspätung mit meiner Beantwortung von Antonias heißgeliebter "Classic Confession" bei euch. (Gestern war das selbe Theater wie heute, nur hatte ich auch noch Zeitdruck und dann gerade einmal fünf Minuten zu Hause, ehe ich wieder los musste.)
Habt ihr einen Lieblings-Kinderbuchklassiker und wenn ja: Welchen und warum?
Ach, bei Kinderbüchern muss ich immer an die Zeit denken, in der ich morgens zu meinen Eltern zum Kuscheln ins Bett gekrabbelt bin und ich so lange gequengelt habe, bis mein Vater endlich etwas vorgelesen hat. Wobei mir im Nachhinein auffällt, dass es meistens "Asterix & Obelix", das "Mosaik" oder ein Buch war, was wir nur das "Zwergenbuch" nannten, weil es in diesem um Zwerge und ihre Abenteuer ging. Da aber das nicht wirklich als Kinderbuch, geschweige denn als Klassiker gewertet werden kann, bringt mich das bei der Beantwortung der Frage leider nicht weiter.
Aber wenn ich weiter überlege, dann drängt sich in Verbindung mit Kinderbuch, Klassiker und meiner Kindheit ein Name deutlich in den Vordergrund: Astrid Lindgren. Ich habe nie (Asche auf mein Haupt) alle ihre Bücher gelesen, aber ich kenne so gut wie alle Geschichten (bevorzugt durch Verfilmungen). Es ist für mich die wichtigste Kinderbuchautorin, weil sie zum einen natürlich großartige Bücher schreibt und weltberühmt ist usw, usw. Andererseits sind da zwei Dinge, die mir persönlich wichtig sind: Zum einen hat meine beste Freundin, die eigentlich nicht gerne liest, in ihrer Kindheit viel von Astrid Lindgren gelesen hat und wir dann immer darüber geredet und gelacht haben. Ich glaube sogar, dass sie mich damals erst mit meiner "Lesewut" infiziert hat. Außerdem ist "Ronja Räubertochter" das erste Buch, das ich bewusst gelesen habe, auch mehrfach, und als mein erstes "richtiges Buch" in Erinnerung behalten habe (und übrigens auch noch im Schrank stehen habe).
Zu meiner Schande kann ich "Harry Potter" nicht als einen meiner Lieblingskinderbuchklassiker zählen. Natürlich muss man Harry Potter gelesen haben. Aber ich persönlich habe das erst als Jugendlicher getan, lange nach Astrid-Lindgren-Zeiten. Ich erinnere mich, dass mein Großvater einmal Harry Potter Teil 2 als DVD mitgebracht hatte und mir zeigen wollte, ich jedoch so lange rum geschrien habe, bis er es ausgemacht hat, weil ich die Sache mit Dobby und der Torte gehasst habe. Tja, nun sieht das natürlich ganz anders aus und natürlich zähle ich inzwischen (wie fast jeder, glaube ich) "Harry Potter und der Stein der Weisen" zu den wirklich besten Kinderbuchklassikern. Wie sich manche Dinge im Lauf der Zeit doch ändern.
An dieser Stelle möchte ich es auch nicht versäumen, die besondere Stellung von Kinderbücher hervorzuheben. Es ist schwer, eine für Kinder geeignete Geschichte zu schreiben, die auch lesenswert ist und eine spannende, aufregende Handlung erzählt. Und dabei natürlich nicht auf die notwendige Tiefe und die fast noch wichtigere Botschaft verzichtet, ohne die ein Buch eben kein Buch ist. Aber eben so, dass auch Kinder es verstehen und keine Albträume bekommen, sondern die Geschichte immer wieder hören/lesen wollen. Ich möchte C.S.Lewis zitieren, der sagte: "Kein Buch ist es wert, von Kindern gelesen zu werden, wenn es nicht auch von Erwachsenen gelesen werden kann." Das bringt es eigentlich auf den Punkt, denn Kinderbücher müssen deutlich mehr leisten als Bücher für Erwachsene.
In diesem Sinne: Lest schön. Und schaut bald wieder hier vorbei!
Eure Skylife